Die Skier parallel nebeneinander, werden sie nach vorne und nach hinten geschoben, um den Ausfallschritt einzuleiten. Bei der Abfahrt geht die Fahrerin oder der Fahrer auf dem nach hinten geschobenen Bergski in die Knie. Während der Kurve wird der Ski gewechselt: Der hintere kommt nach vorn und nun wird auf dem gewechselten Bergski gekniet. Wie beim Langlaufen ist auch beim Telemarken nur der vordere Teil des Schuhs fest in der Bindung eingespannt, die Ferse bleibt frei und beweglich.
So rücken auch der Untergrund, das Tempo und das Körpergefühl in den Mittelpunkt der Wahrnehmung. Dass diese Sportart in die Oberschenkel geht, ist nicht weiter verwunderlich. Doch während beim Alpin-Skifahren viele Schläge auf die Knie, Hüften und Wirbelsäule einwirken, werden diese beim Telemarken von den Muskeln abgefangen. Das schont wiederum die Gelenke.
Der Mann, der im 19. Jahrhundert den Telemarkschwung auf die Piste brachte, war Sondre Norheim aus der Provinz Telemark in Norwegen. Rund 1860 ebnete er mit seinen Entwicklungen dem Skifahren den Weg: Taillierte Skis, stabile Bindungen und Schuhe, sowie die Telemark-Technik. Als eine der ältesten und wahrscheinlich auch puristischsten Skitechniken, hat sie sich seit ihren Anfängen bis heute stetig weiterentwickelt.
Zwischen 1987 und 1996 wurden jährlich, danach alle zwei Jahre die Telemark-Weltmeisterschaften ausgetragen, seit 1996 unter Obhut der FIS. Dank Fortschritten in der Ski-Technologie und neuen, topmodernen Bindungen und Schuhen hat sich der Telemark-Sport über die Jahre zwar verändert, das Prinzip ist aber dasselbe geblieben. In der Schweiz existiert seit 1989 ein Telemark-Verband, der die Entwicklung des Telemark-Sports fördert und koordiniert.
«In den letzten Jahren hat sich der Telemark-Sport in der Schweiz etabliert, ist jedoch weit davon entfernt, ein Massensport zu werden.», schreibt telemark.ch.
Da Telemark ein kontinuierliches, gesundes Wachstum vorzuweisen hat, kann er nicht als kurzfristiger Trend abgetan werden. Dazu haben insbesondere auch die Ausbildung von Telemark-Instruktoren, die aktiven Clubs und die erfolgreiche Rennszene beigetragen.
Die Sportart auf den wabbligen Skiern erfordert Kraft, Ausdauer, Koordinationsvermögen und Gleichgewicht. Sicherlich ist auch eine gute Portion Durchhaltevermögen von Vorteil, denn Telemark ist nicht ganz einfach zu erlernen.
«Für jeden Fahrertyp gibt es die passende Ausrüstung.»
Die verschiedenen Telemarktypen lassen sich danach unterscheiden, ob man auf der Piste, im Backcountry oder grundsätzlich überall telemarken möchte. Mit einem Telemarkschuh, einer Telemarkbindung und den passenden Telemarkskiern steht schon die Grundausrüstung parat. Für den Offpisten-Bereich empfehlen sich zudem ein Tourenfell, eine Lawinen-Notfallausrüstung und eine Schutzausrüstung.
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